Mittenwalder Touren

Eine wundervolle Urlaubswoche liegt hinter Jasmin und mir. Es war einfach nur herrlich 🙂 Vor Allem weil das Wetter prima mitspielte. Neben schönen Spaziergängen mit Jasmin durchs Dorf, ging es für mich zweimal läuferisch zur Sache. Im Vorfeld hatte ich mir zwei kleine Touren ausgeguckt und zur Sicherheit auf die Ambit 2 geladen. Eine Tour sollte über den Grünkopf gehen, die andere zur Brunnsteinhütte.

Freitag eröffnete sich am Nachmittag ein Zeitfenster und nach kurzer Rücksprache zog ich meine La Sportiva Bushido und die Trailweste an, startete die Ambit und los gings. Bereits nach knapp 300 m verschwand ich in der Natur. Geil………. Ich lief zunächst in Richtung Lautersee, allerdings nicht direkt durchs Laintal. Nach kurzer Zeit musste ich schon ordentlich schnaufen. Auch die Beine wunderten sich über die ungewohnte Belastung. Wen wunderts 😉 Nach nicht einmal 2 Km lag der See zu meiner Rechten. Mit liefen ein paar Tränchen über die Backen, musste ich doch an meine Mutter denken. Sie war so gerne hier in dieser Region…….

Hinter dem Lautersee bog ich auf den Franzosensteig ab. Ein schöner kleiner Pfad, dem ich bis hinter den Ferchensee folgte. Nach gerade einmal 4,4 Km galt es jetzt die Richtung zu ändern. Und nicht durch das. Auf den nächsten 1,5 Km galt es auf schmalen Pfaden knapp 380 Hm zu überwinden. Immer entlang der Grenze zu Österreich. Durch den Regen am Vormittag war die Stimmung ein wenig Spuky. Keine Menschenseele war hier unterwegs. Umgeben von Nebelschwaden erreichte ich schließlich den Grünkopf, wo logischerweise die Sicht gleich Null war. Aber trotzdem schön. An den Häärchen der Arme hing an jedem einzelnen ein Tropfen. Kein Schweiß, sondern Wasser. So feucht war die Luft. %,7 Km standen gerade mal auf der Uhr. Ab jetzt ging es bergab. Ohne darüber nachzudenken lief ich, wo immer es möglich war, den Berg hinunter gen Mittenwald. Voller Euphorie ignorierte ich die Schmerzen und erreichte mit einem Abstecher vorbei an der Edekanzel wieder das Dorf. Ein kurzes Flachstück brachte mich zurück zur Pension und nach gerade einmal 10,14 Km war der Spuk auch schon wieder vorbei. Über den Grünkopf

Am Montag stand die nächste Tour an. Über den Leitersteig zur Brunnsteinhütte. Auf dieser Tour war vorzeitig klar, dass es mehere Abschnitte geben würde, die für mich nicht laufbar waren. Erst recht nicht nach dem Schrotten der Beine am Freitag. Der Downhill hatte meine Muskulatur völlig zermatscht. Bergab gehen bzw. Druck auf die Oberschenkel mochten diese überhaupt nicht. Dementsprechend unsicher fühlte ich mich zu Beginn des Laufes. Im Dorf lief es müde aber flüssig bis zur Talstation der Karwendelbahn. Ab dort hieß es zunächst einmal Höhenmeter machen. Knapp 300 auf 1,2 Km. Ich kam dennoch zügig voran und erreichte bereits nach wenigen Minuten den Abzweig auf den Leitersteig. Ein toller schmaler Pfad durch den Leiterwald mit tollen Aussichten auf Mittenwald. Der absolute Höhepunkt ist seit 2010 eine Hängebrücke. Die früher angebrachten Leiter in die Schlucht und auf den anderen Seite wieder hinaus waren in den früheren Jahren mehrmals durch die Natur zerstört worden, so dass man sich entschloß, besagte Hängebrücke zu installieren. Der Name des Steiges blieb aber erhalten.

Die Querung der Schlucht ist somit natürlich ein vielfaches einfacher, macht aber auch über die schaukelnde Brücke Spaß. Hinter der Brücke folgten dann die letzten Höhenmeter zur Brunnsteinhütte, die bereits mit Schildern wie „Hunde bitte anleinen, freilaufende Tiere“ oder „Freilaufender Esel“ angekündigt wurde. Urplötzlich lag die Hütte vor mir und bot ein wunderbares Panorama. Einfach Wow.

Nach kurzer Rast folgte der Downhill. Diesmal aber komplett verhalten. Die Beine wollten sowieso nicht schneller. Im Talboden trabte ich dann noch mal an und brachte so die letzten knapp 3 Km relativ zügig hinter mich.