Kleine Steps vorwärts

Wie im letzten Beitrag angekündigt ging es für mich am Mittwoch auf die nächste Tour. Auf Komoot hatte ich mir eine schöne Runde um den Tagebau zusammen geklickert. Möglichst viele Wirtschafts und/oder Radwege, möglichst wenig Verkehr. Aus Gerresheim heraus natürlich nicht machbar, aber auf der anderen Rheinseite fand ich wirklich viele schöne Abschnitte, abseits vom Verkehr. Das hat mich wirklich begeistert, genau wie der Zustand der Wege. Größtenteils prima Asphalt, wirklich toll zu fahren.

Bis Delrath ging es zunächst auf der Standardroute raus aus Düsseldorf und über den Rhein ins Flachland. Dann ging es erstmalig auf unbekannte Abschnitte. Kreuz und Quer durch die Felder, vorbei an Schloß Arff cruiste ich mit Blick auf den Puls entspannt vor mich hin. In dem Wissen das es ein langer Tag werden würde, wollte ich nicht frühzeitig meine wenigen Körner verpulvern. Der Wind trug ebenfalls seinen Teil zur Vorsicht bei 😉

Irgendwann tauchte die Vollrather Höhe am Horizont auf. Dort wollte ich am Fuße des Anstieges einen ersten kurzen Gel Stop einlegen. Über Stommeln, Oekhoven & Barrenstein erreichte ich letztendlich nach 58 Km das Wegekreuz und die Bank. Das Gel war schnell verdrückt, Jasmin informiert und schon kurbelte ich den Berg hinauf. Nicht bis ganz oben, lag mein Fokus heute doch woanders. Hinter Frimmersdorf ging es wieder auf schöne Nebenwege, immer wieder mal mit Blick auf die Spitzen der Bagger aus dem Tagebau. Echt irre, wenn man bedenkt, wie tief das Loch ist. Aber genau so irre sind die vielen verlassenen Ortschaften im Dunstkreis des Tagebaus. Die Kehrseite der Geschichte.

Für mich ging es aber über die teilweise perfekten Wirtschaftswege weiter. Der Wind blies etwas kräftiger, was zu nicht mehr ganz so entspannter Fahrweise führte. Über Holzweiler, Berverath & Unterwestrich ging es weiter. Langsam änderte sich meine Fahrtrichtung und der Wind fing an mich auch mal zu unterstützen 😉 In Hochneukirch folgte nach 91 Km die erste EPO Pause bei einem lokalen Bäcker. Zu diesem Zeitpunkt waren die Beine schon ordentlich Müde, da sie von der Montagstour noch nicht komplett erholt waren. Es half aber nichts, noch hatte ich 60 Km vor mir.

Zum Glück war jetzt der Wind auf meiner Seite und unterstütze mich zum größten Teil auf der weiteren Fahrt. Ab Km 100 fuhr ich die nächsten 20 km einfach mal mit dem 53er Kettenblatt. „Mal sehen wie die Beine reagieren“ war die Devise. Es ging erstaunlich gut, trotz der muskulären Müdigkeit. Der Rückweg führte mich dann wieder über bekannte Abschnitte. Röckrath, Dirkes, Büttgen und Co. brachten mich wie geplant nach Büderich, wo der Stop bei Dino von Beginn an eingeplant war. Nochmals EPO mit Cafe und italienischer Cola sorgten dann für den notwendigen Schub, um die finalen 26 Km bis nach Hause zu schaffen. Als Fazit für die Tour >Rund ums große Loch< bleibt fest zu halten. Durch die vielen autofreien Km hat es richtig Spaß gemacht und wird mit Sicherheit nochmal wiederholt.

Gestern ging es nochmal mit Claudio in den Wald. Die Beine waren müde und somit wurden es auch nur knapp über 61 Km. Ich blieb im bekannten Revier von Hassler Forst & Hildener Stadtwald und cruiste einfach durch die Gegend. Somit war der zweite Doppeldecker der Woche mit der Tour >Müde Beine Grvl< nach 2:34 h eingetütet. Morgen steht zunächst der obligatorische Besuch bei Schwiegermutter auf dem Programm. Ob es danach noch für 2 Stunden aufs Rad geht, hängt vom Verlauf des Besuches ab. Sonntag gibt es dann final noch mal eine 3 – 4 stündige Ausfahrt. Das soll es dann für mein Düsseldorfer Trainingslager gewesen sein. Eine Tendenz zur Teilnahme am Radmarathon Cup Deutschland steht auch. Ich werde NICHT an der Serie teilnehmen, da neben den fehlenden harten Trainingseinheiten einfach zuviele andere Baustellen um mich/uns herum unsere Aufmerksamkeit benötigen. Einzig Limburgs Mooiste bleibt fester Bestandteil der Planungen.