Entspannte RTF…… wer´s glaubt ;-)

Nach dreizehn Trainingsfahrten stand sie an. Meine erste RTF seit drei Jahren. Die Grenzfahrer, eine coole Truppe aus dem Grenzgebiet zur Niederlande, hatten zu ihrer Veranstaltung geladen. Nach ihrer Premiere im letzten Jahr, gab es in diesem Jahr somit die zweite Auflage. Um es gleich vorweg zu sagen, diese RTF hat Riesenspaß bereitet. Tolle Orga, perfekte Ausschilderung, prima Verpflegung. Auch wenn die Strecke sehr verwinkelt war, tat es dem Ganzen keinen Abbruch. Hier war ich bestimmt nicht das letzte Mal.

Pit & der Lange

Pit & der Lange

Im Vorfeld hatte ich mich mit Pit verabredet, in dessem Schlepptau der Lange und Bernie natürlich nicht fehlen durften. Aufgrund fehlender Form bei Pit, bei mir von Form zu sprechen wäre sowieso lächerlich, wurde beschlossen, es ruhig angehen zu lassen. Auch Oli, sowie ein weiteres Rennrad news Forum Mitglied (Johann) wollten gegen 9:00 Uhr am Startort in Willich auftauchen. Sie reisten allerdings direkt mit dem Rad aus Düsseldorf an, um ein paar Km zu machen. Nedim hatte sich Freitag Abend auch noch per FB gemeldet, so daß es Samstag morgen ein großes, fröhliches Hallo mit vielen bekannten Gesichtern gab. Nedim liess ich ziehen, bei ihm mitzufahren ist mir aktuell nicht möglich. Oli und Johann machten sich kurz nach Neun auf den Weg, während ich noch auf meine Begleiter wartete. Dann ging alles schnell. Begrüßen, Anmelden, Startnummer platzieren, Tempo abstimmen und los ging es. Es wurde eine geile Runde, auch wenn sie anders verlaufen sollte als gedacht 🙂

K5

Nikolaus Kloster

Aus Willich heraus, an Neersen vorbei ging es über kleine Sträßchen und Wirtschaftswege auf die Runde. Hier wurde schnell klar, viele Kurven, ständiges Bremsen und wieder Antreten würden uns den langen Tag über begleiten. Schon früh steckte ich die Nase in den Wind 😉 Es treibt mich irgendwie immer wieder dorthin. Aber ich genoß es. Den Puls im Blick ging es noch entspannt voran. Die erste Kontrolle war schnell erreicht. „Ein bißchen früh“ waren wir uns einig. Aber egal. Getränk und feste Nahrung kann nie schaden. Wer weiß, was noch kommt 😉 Schnell ging es weiter und bald fanden wir uns in einem schönen Grüppchen wieder. Das Tempo war ordentlich, aber der Haufen für sehr unruhig. Aufpassen war angesagt. Kurz vor K2 gab es an der Spitze einen Platten und die Gruppe zerfiel. K2 in Oberkrüchten war aber schnell erreicht. Bernie kündigte an, auf die Gruppe warten zu wollen, um weiter den Windschatten nutzen zu können. Wie sich später herausstellte, wartete er vergeblich. Pit, Christoph und ich machten uns auf den Weg, um uns eigentlich von der Truppe später einholen zu lassen 😉 Klappte somit auch nicht. Wir drei fuhren einen klasse Rhythmus, auch wenn das Motto einer ruhigen Fahrt schon längst Geschichte war. Vorne im Wind ging der Puls mittlerweile hart an die aerobe Schwelle, aber noch klappte die Erholung später im Windschatten einigermaßen. Das sollte sich im Tagesverlauf aber noch ändern. Wir spulten die vierzig Km bis zur Kontrolle in Rath-Anhoven mit Klassetempo ab. Das war wirklich ein Mordsspaß. Allerdings machten meine Beine so langsam nicht mehr mit. Ich war froh mich häufiger in einem Grüppchen verstecken zu können. Aber auch hier taten sich an einigen Kuppen schnell Lücken auf, die wieder gestopft werden mussten, um den Anschluß nicht zu verlieren. Dem ein oder anderen Fahrer schien es noch schlechter zu gehen als mir. Das baute mich wieder ein wenig auf. Nach der Kontrolle das identische Spiel. Ich musste immer öfter knautschen…….. Phasenweise fuhr ich bem Langen im Windschatten. Tempo 37, Puls 167……… Oh Gott, wie lange sollte ich das noch durchhalten. Aber es kam am Nikolauskloster in der Nähe vom Schloß Dyck noch eine weitere Kontrolle. Nochmal Schmalz und Nutella Stulle rein, Banane oben drauf, alles mit Flüssigkeit runterspülen und los ging es auf den letzten Abschnitt.

Bernie

Bernie

Auch hier das gleiche Bild. Ein Grüppchen war schnell gefunden. Also ab in den Windschatten. Zu mehr war ich schon länger nicht mehr fähig. Aber die beiden Jungs vorne hatten ordentlich Saft in den Waden. Das Tempo bei 35km/h war noch ok. Aber als noch einige Bodenwellen hinzukamen, war es nur noch Quälerei, Ich biss auf die Zähne und sah, wie Pit den Kontakt verlor. Gott sei Dank… Ich nahm die Beine hoch und rollte mit ihm gemeinsam weiter. Aber an der nächsten Ampel hatten wir den Pulk wieder ein. Also noch einmal auf die Zähne beißen und hinterher jagen. Mit 40 Sachen zwar eine Mordsgaudi, aber 170 Puls und leere Beine sprachen eindeutig dagegen. Ich ließ die Horde endgültig ziehen und rollte die letzten paar Km zufrieden und glücklich in´s Ziel. Ich war total happy und glücklich, aber auch total überrascht, schon wieder solch einen Speed aufnehmen zu können. Mit einem Schnitt von 30,3 hätte ich ich im Lebtag nicht gerechnet. Ein großes Dankeschön geht hier natürlich an Christoph (dem Langen) und Pit, die mich die meiste Zeit begleitet haben. Bernie kam etwas später in´s Ziel. Er hatte vergeblich auf das Grüppchen vom Beginn gewartet und war somit häufig auf sich alleine gestellt. Aber auch er hatte sich ein Zielbier wohl verdient.

Nedim war wie erwartet mit seinem Troß über die 155er Runde gebollert und kurz nach uns auch wieder in Willich.

Zielbier

Zielbier

Aber meinen abolut größten Respekt gebührt Oli. Bei km 50 sind Pit, Christoph und ich an ihm vorbeigerauscht und wie ich heute morgen im Forum gelesen habe, ist er ebenfalls noch auf die 155er Runde gegangen und hatte somit gestern abend 211 Km auf dem Tacho. Wenn man bedenkt, das er vor wenigen Wochen überhaupt erst das erstmal über 100 Km gefahren ist, ist das schon Wahnsinn. Chapeau Oli…………

Als Fazit für den Tag bleibt mir nur festzustellen: Geile Veranstaltung, geile Fahrer, geiles Feeling.

115,40 Km, 3:48:24 h, 393 Hm, Schnitt 30,3, Puls 152, >Garminlink<