Kiepenkerl Radmarathon

Das war er also. Der 3. Marathon der NRW Marathon Challenge. Und diesmal stand ich das erste Mal ohne Unterstützung am Start. Vor Ort änderte sich das aber schlagartig 🙂 Auf dem Parkplatz stand Reinhard neben mir, der schon in der letzten Woche in Rees mit dabei gewesen ist. Und auch die Truppe von Kurbel Dortmund tauchte wieder auf. Happy mein Kopfproblem schon vor dem Start los geworden zu sein, ging es um 7:00 Uhr mit einem sehr großen Haufen los. 208 mir größtenteils unbekannte Km lagen vor uns. Leider war der Pulk viel zu groß und so war von Beginn an volle Konzentration angesagt. Aufgrund der Größe, aber auch der Unwissenheit (?) einiger Mitfahrer war es recht hektisch im Feld. Doppelreihe war häufig Fehlanzeige, auf Gefahren wurde auch nur widerwillig bis gar nicht aufmerksam gemacht, usw usw. Das Fahren war somit recht anstrengend, auch wenn das Tempo passte. So dauerte es bis Km 40, ehe sich so etwas wie Beruhigung breit machte. Von nun an ging es deutlich entspannter zu. Vorne fahren brauchte ich zu diesem Zeitpunkt fast gar nicht 😉 War auch mal ganz schön. Bedingt durch die Streckenführung über viel schöne Wirtschaftswege blieb aber auch keine Zeit für Fotos. Denn weiterhin war aufmerksames Fahren oberstes Gebot. So rollte ich Km um Km recht entspannt durch das wunderschöne Münsterland. Die Pulswerte schnellten nur ab und zu mal kurzzeitig in die Höhe, beruhigten sich aber rechtschnell wieder. Durchschnittspuls 126 über den ganzen Tag bestätigt das, obwohl ich auf den letzten 80 Km auch mal etwas das Tempo forciert habe.

Wie gesagt rollte es im Peloton ganz ordentlich. An der Kontrolle bei Km 120 hieß es dann „Jetzt kommen ein paar Anstiege„. Diese zeichneten sich im Vorfeld am Horizont auch schon ab. Während ein Großteil des Pelotons sich noch in die Büsche schlug, rollte ich weiter, um mich später wieder einholen zu lassen. Das passierte genau am Daruper Berg. Kurz und knackig mit bis zu 17% sorgte er für ein lang gezogenes Feld. Ich fand mich unter den ersten Drei wieder und rollte oben weiter. Es sollten ja noch ein paar auf dem 32 km langen Abschnitt bis zur nächsten Kontrolle folgen. Das wellige Profil machte mir plötzlich einen Heidenspaß. Mit einem Mitfahrer im Schlepptau fuhr ich weiter und beschloß, es den Verfolgern so schwer wie möglich zu machen. Mit einer Mischung aus Gas und Entspannung fuhr ich alles alleine im Wind. Und dieser bließ auch teilweise deutlich spürbar. Es ging auf einem Höhenzug mit herrlichen Ausblicken, gepaart mit leichten Abfahrten und ebensolchen Anstiegen zügig voran. Nottuln zur Rechten, Coesfeld zu Linken, den Lutscher am Hinterrad erreichte ich die Warmverpflegung bei Km 152. Lecker Süppchen, Stullen, Banane, Joghurt, es schmeckte alles. Reinhard war mittlerweile mit dem Trupp von Kurbel Dortmund auch eingetroffen und wir beschlossen gemeinsam weiter zu fahren.

Die nächsten 27 Km sollten über den Schöppinger Berg und weitere Anstiege gehen. Auch hier kamen Reinhard und ich teilweise aus dem Staunen nicht heraus. Tolle Ausblicke, riesige Landsitze und Schlösser…. auch für das Auge wurde einiges geboten. Die Anstiege wurden gemäßigt gefahren, um die letzten Km auch wirklich zusammen zu bleiben. Ein Mitfahrer aus Dortmund wartete ebenso vergeblich auf das Peloton, deshalb schloß er sich an und zu dritt war Km 180 und somit der letzte Kontrollpunkt schnell erreicht. Stulle, Banane, Cola, Wasser und Gel waren schnell vertilgt und die letzten 29 Km lagen vor uns. Ein paar letzte Wellen waren schnell überflogen und bei überwiegend abschüssigem Gelände war auch Münster nicht mehr so weit 😉 Mit Reinhard im Windschatten versuchte ich ohne zu großem Druck noch ein gutes Tempo abzuspulen, um das Duo nicht zu sprengen. Zufrieden erreichten wir nach 208 Km und 7:12 h Fahrzeit den Zielbereich und verabredeten uns für meinen 4ten Marathon der Challenge am 18. Juni in Köln. Dort wird das Gelände aber deutlich bergiger werden und somit werden die 200 Km dort ein komplett anderes Fahren verlangen. Ich freue mich jedenfalls schon drauf 🙂

Der Link vom gestrigen 18. Kiepenkerl Marathon