Kaltes Wochenende

Das hatte ich mir ehrlich gesagt ein wenig anders vorgestellt. Zwei schöne Tage auf Fausto sollten es werden. Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt 🙂 So also auch bei mir. Da es wieder deutlich kälter geworden war, änderte ich gestern morgen meine Strategie, beschloß das Training auf Mounti abzuspulen und mich im Wald ein wenig vor der Kälte zu schützen. Der Plan ging soweit ganz gut auf, auch wenn das zur Folge hatte, dass ich wieder aussah wie ein kleines Schweinchen. Jedoch nahm ich das Übel sehr gerne in Kauf. Während der Fahrt achtete ich bei den Anstiegen sowohl auf den Rhythmus als auch auf den Puls. Zu tiefes Einatmen wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Bloß nix einfangen lautet das Motto in diesen Tagen. Somit auch am heutigen Sonntag. Dazu später etwas mehr.

Das Zusammenspiel Puls und Rhythmus klappte ordentlich, aber irgendwie schaffte es die Kälte gestern doch in meine Knochen. Nach ca 2 Stunden Rund um Erkrath fing ich an, ein wenig zu frieren. Nach einem kurzen Stop bei Radsport Jachertz (Termin für Gino) rollte ich noch am Unterbacher See entlang, um dann im weiteren Verlauf der Düssel zu folgen. Die 2,5 Stunden sollten auf jeden Fall voll gemacht werden. Also ging es noch parallel zur Bahnlinie bis zum Rolander Weg und dort hinauf zum Aaper Wald. Ab hier war der Rückweg nur noch Formsache und nach 2:30 h und 52 Km freute ich mich auf die warme Wanne, bevor es im Anschluß zum Karnevals Biwak in Dorf ging.

Die warme Wanne bekam heute noch eine viel größere Bedeutung. Der Blick auf den Regenradar sagte etwas Feuchtigkeit von oben vorraus, was mir die Entscheidung für Mounti erleichterte. Wie sich im Verlaufe des Trainings herausstellen sollte, war es die absolut richtige Entscheidung. Bereits kurz nach dem Start setzte leichter Griesel ein. „Solange es so bleibt ist ja alles ok“ sagte ich mir und rollte weiter. Es sollte heute eine möglichst flache Runde ohne zuviele Steigungen werden. Und bei der Wetterentwicklung erst recht. Je weiter ich mich von zuhause entfernte, wurde aus dem Griesel echter Schnee. Zu Beginn war es wirklich schön. Die Landschaft veränderte sich genauso, wie ich. Nach einiger Zeit blieb der Schnee überall haften. Überschuhe, Hose, Jacke, Ärmel waren übersät mit festen weißen Klumpen. Und diese sickerten langsam und stetig durch die Klamotten. Trotz dicker Thermoüberschuhe fingen meine Füße an zu frieren. Die Socken wurden mit der Zeit halt auch feucht. Aber trotzdem machte der Trip einen Mordsspaß. Die Kröung war allerdings mein Helm. Als ich diesen zuhause abnahm, musste ich laut lachen. Jetzt wurde mir mit einem Schlag klar, warum ich auch am Kopf begann zu frieren. Die Lüftungsschlitze waren zugefroren 🙂 Das hatte ich in meinen 30 Jahren Radsport auch noch nicht. Man sieht, es gibt immer wieder Überraschungen. So wurde die heutige Runde nach 2 Stunden  und 42 Km beendet. Nach der Schneegriesel Runde hatte ich mir die heiße Wanne erst recht verdient. Recht schnell tauten die Knochen wieder auf und ein entspannter Nachmittag sorgte für die notwendige Erholung. Karneval kann kommen 😉