Giro del Lago Tappa 7
Der letzte Tag. Die letzte Tour. Und endlich in die lessinischen Alpen 😉 Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Hatte ich die dort ansässigen Pässe als absolute Highlights empfohlen bekommen. So machten wir uns zu dritt auf die geplante Runde über den Pian delle Fugazze, Xomo und Borcola. Fitty fuhr noch mal eine flache Tour am See bis Torri del Benaco und retour.
Für Fabian, Pit und mich hiess es zunächst noch mal: Passo San Giovanni als Warmup. An Tag 7 ist das kleine Ding nicht unbedingt einfacher. Rovereto war schnell erreicht und durchfahren und schon fanden wir uns im 25 km langen Anstieg zum Fugazze. Eine breit ausgebaute Straße deutet normalerweise immer auf viel Verkehr. Aber nix dergleichen. Kaum waren wir aus Rovereto hinaus, wurde es immer ruhiger. Das hatten wir so nicht erwartet, passte aber zu diesem wirklich schönen Anstieg. Rechts unter uns schlängelte sich der Leno seinen Weg durch das Vallarsa Tal. Mal unterbrochen von einem Stausee, mal sanft, mal rauschend. Am gegenüberliegenden Hang konnte man die deutlich schwerere Alternativroute zum Fugazze beobachten, die durch ständiges Auf und Ab geprägt ist. Bei uns rollte es aber deutlich entspannter. Nur die letzten Km passten nicht so ganz ins Bild. Hier waren die Steigungsprozente deutlich höher und forderten uns ein wenig. Nach knapp 1:40 h sassen wir auf der Passhöhe, gönnten uns Cola, Wasser und Gel und freuten uns den längsten Anstieg des Tages geschafft zu haben. Dachten wir zumindest 😉
Nach der Pause ging es mit 15 % Gefälle ein kurzes Stück bergab, nur um in den Passo di Xomo abzubiegen. Die 5 km bergauf sind aber eher ein Rollerberg. Die alte Militärstraße hoch zum Refugio windet sich durch den Wald, immer am Bergrücken entlang. Wenn man nicht aufpasst, fährt man an der Passhöhe einfach vorbei 🙂 Somit war dieser Abschnitt schnell Geschichte. Die Abfahrt runter nach Posina gingen wir entsprechend vorsichtig an. Dort angekommen hieß es jetzt: 9 km und 660 Hm rauf zum Borcola. Schon im Ort ging es bergauf, aber gut fahrbar. Nichts deutete auf das Dilemma des Tages hin. Nach 5 Km begann der Kehren geschmückte Teil der Auffahrt. Aber bereits nach Tornante 1 war Schluß. Straße gespeert. Kein Durchkommen. Großes Entsetzen machte sich breit. Waren wir doch nun genau auf der anderen Seite der Bergkette des Pasubio Gebietes. Es blieben somit nur drei Möglichkeiten: Den identischen Weg der Hinfahrt retour, worauf weder Pit noch ich Bock hatten. Uns schwirrten die 15 % im Kopf herum. Also blieben 2 Alternativen ab Arsiero. Entweder mitten über die Berge, hoch bis auf 1700 m oder der etwas längere Weg zum Passo del Sommo. Zwar auch 1350 m Meter hoch, aber durch die lange Anfahrt durchs Valle d`Astico entspannter zu fahren. Wir entschieden uns für diesen Weg und rollten somit erst einmal hinunter bis Arsiero. Das es somit ein langer Tag werden würde war allen klar. Ausgerechnet am 7 und letzten Tag wurde alle noch mal gefordert.
Ich fiel in ein mentales Tief, wollte ich doch noch ein paar Einkäufe für Jasmin erledigen. Schließlich hatte ich es ihr versprochen. Mir schossen viele Gedanken durch den Kopf, während Zugmaschine Fabian vorne im Wind für Tempo sorgte. Ich musste immer öfter kämpfen und irgendwann war klar, ich muss Zeit gewinnen. Diesesmal brauchte ich Support von Fitty. Bei der Bitte uns in Folgaria abzuholen, zögerte er keinen Moment und setzte sich ins Auto.
Wir drei rollten weiter. Noch 16 Km bis Folgaria, noch etliche Höhenmeter. Aber in der Gewissheit alles erledigen zu können, lief es etwas besser. Der Druck war weg und ich freute mich auf den Sommo. Der letzte Teil war geprägt von vielen Kehren, was mir deutlich mehr liegt. Immer wieder zu sehen, wo man hergekommen ist, gibt mir zusätzlich Kraft. So schaffte ich es auch bis zum Passschild, wo es noch ein obligatorisches Foto gab, bevor es auf den für mich finalen Downhill nach Folgaria ging. Dort trafen wir Fitty, aber Fabian und Pit zogen es vor, auch den Rest per Rad zu erledigen. Ich liess mich zurück nach Torbole chauffieren und konnte somit die fast 2 Kg Parmesan und den Liter Limoncello doch noch ergattern, um Jasmin glücklich zu machen. Nochmals vielen Dank, Fitty 🙂
Fabian und Pit hatten schlußendlich 150 Km auf dem Tacho und die gleiche Erkenntnis wie ich: die lessinischen Alpen sind einen nochmaligen Besuch auf alle Fälle wert. Es ist wirklich großartig dort.
Statistik Tag 7: 116,33 Km, 2933 Hm, 19,4 Schnitt, 62,4 Max, Fugazze, Xomo, Sommo
Als Fazit der Team Reise bleibt festzuhalten: Nach dem Elsasstrip im letzten Jahr hat auch der Gardase Trip allen Beteiligten jede Mege Spaß bereitet. Zwar spielte das Wetter nicht so mit wie erhofft, aber dennoch sassen wir jeden Tag auf dem Rad. Der Fauxpass am Mt Baldo ist Geschichte, Fitty Platten wegen mangelnder Qualität des Mantels ebenfalls und alle sind Gesund und munter wieder in der Heimat angekommen. Lust auf einen neuen gemeinsamen Trip haben wir alle 4, Ziele bieten sich einige an. Mal sehen, ob es auch in 2020 etwas wird 🙂
Im Nachhinein war alles richtig. Schöne Runde und zeitlich gut abgepasst😎
Jepp. Alles Bestens 😘
…tja…sehr schön beschrieben und alles Gut…das wichtigste bei so einer Tour..Eine gelungene Woche und wir hatten alle Spass… freu 🙂 🙂
Das stimmt. Die Woche war super.