Polsa
Zweite Tour, zweite Unbekannte. Das waren die heutigen Voraussetzungen des Tages. Dazu viel Sonne und leider auch wieder böiger Wind. Nach dem Frühstück ging es direkt los. Als Warmup zunächst einmal über den Passo San Giovanni. Nix wildes, aber als Kaltstart nicht zu verachten. Hier fiel der gleich der enorme Stau auf der Hauptstraße auf. Die Massen strömen zum Gardasee und somit dürfte es zunächst einmal mit der Ruhe vorbei sein.

Mit einem Italiener im Windschatten rollte ich durch Mori und weiter ins Etschtal zum Radweg. Das kurze Stück bis nach Chizzola rollte ich entspannt vor mich hin, auch um Kraft zu sparen. Der Ort war schnell erreicht und jetzt betrat ich Neuland. Einzig die Richtung war mir bekannt und das das Skigebiet Polsa ca 1250m hoch lag. Der Abzweig war schnell gefunden und schon nach wenigen Metern empfing mich ein Schild 13% Steigung. Diese setze auch sofort ein und gönnte mir auf den nächsten Km lediglich kurzzeitig bei 9% mal etwas Erholung 😒 Es lief wirklich sehr zäh. Ich merkte auch später noch, das mir die zweistelligen, langen Anstiege nicht mehr so liegen.

Am Abzweig nach Prada liess die Steigung etwas nach und lag die nächsten 5 Km zwischen 8 und 12 %. Die Landschaft entschädigte jedoch alles Quälen. Selbst die schneebedeckte Brenta war in der Ferne zu erkennen. Wirklich wahnsinnig schön 😍 Jedenfalls schöner als mein Vorankommen. Meter für Meter rollte ich weiter und erreichte endlich Prada. Hier ging es links ab in die finalen 7,5 Km bis Polsa. Zwar wieder eine Sackgasse, aber wenn ich alleine unterwegs bin, ist es mir egal. Der Abschnitt bis zum Skiort kam mir etwas entgegen. Nicht mehr ganz so steil rollte es etwas besser. Jedoch war ich durch die bereits zurück gelegten Berg Km ein wenig angeknockt. Irgendwann sah ich die ersten Skilifte und wusste, es ist nicht mehr weit. Auch die ausgeschilderten Km mit Höhe und Durchschnittssteigung bestätigten meinen Eindruck. War ich doch mittlerweile jenseits der 1000 m Seehöhe 😁 An den Schneekanonen und Liftanlagen endete die Straße, ich war oben. 14,1 Km mit 1047 Hm waren absolviert. Insgesamt hatte ich zu diesem Zeitpunkt gerade mal 34 Km mit 1400 Hm unter den Pneus. Damit war ich echt zufrieden. Ich gönnte mir zwei Gels und etwas Flüssigkeit und genoss die Einsamkeit.

Dann hieß es Weste an, denn die Belohnung für die Quälerei stand an. Zunächst auf identischem Weg zurück nach Prada, von dort dann weiter nach Bretonico. Ich ließ es laufen, aber ohne Risiko. Der Ort war schnell erreicht und hier traf ich auf die mir bekannte Straße, die vom Monte Baldo herunter kommt. Die kurze Gegenrampe in Bretonico forderte nochmals etwas Einsatz, dann rollte es bis Mori fast von alleine.
Nun hieß es noch einmal Passo San Giovanni, nur jetzt von der anderen Seite. Die Weste wurde wieder verstaut und ab ging es gen Torbole. Mittlerweile war nicht nur auf der Straße viel Verkehr, sondern auch auf dem Radweg. Für mich das Zeichen, etwas ruhiger zu fahren. Nago war trotzdem schnell erreicht. Das geplante Foto vom See musste wegen Überfüllung des Fotospots ausfallen. Ich rauschte hinunter in den Ort und war happy nach 65 Km mit 1515 Hm mich in den Garten legen zu können. Dolce Vita mit Wasser, Cola und Aperol Spritz stand nun auf dem Programm 😜 >Polsa<
…Hola Amigo…sehr beachtlich und schön geschrieben..wie immer..natürlich auch geile pix..schöne Zeit und bleibt gesund…
Danke, hätte dir auch gefallen. Landschaft war echt super
🙂 🙂 😉
👍
Super schöne Fotos – ich wäre auch gerne dort! 👍
Kann ich verstehen. Leider ist unsere Zeit auch wieder vorbei