Neue Pfade, alte Heimat

Gestern ging es mit Claudio auf eine wunderbare Graveltour. In den letzten Tagen hatte ich mir überlegt, mal die alte Heimat zu durchqueren und bis zum Rhein Herne Kanal zu radeln. Via >Komoot< war die Tour schnell zusammen gebastelt. Mein Augenmerk lag dabei auf eine möglichst stressfreie Querung meiner Geburtsstadt Essen.

Nachdem die Besorgungen und der Hausputz erledigt waren, machte ich mich mit Claudio auf den Weg. Entgegen der normalen Strecke aus Gerresheim gen Norden heraus, wählte ich heuer die Benderstraße mit ihrem tollen Radweg, um mich noch schnell von Jasmin (sie war beim Frieseur) zu verabschieden. Auf dem knapp 1 Km langen Teilstück wurde mir schnell klar, warum dieser Abschnitt konsequent von mir gemieden wird. Der Radweg ist einfach sch…… 3 mal hat es mich fast erwischt. Von der plötzlich auffliegenden Autotür, dem auf das Handy starrende Fußgänger bis hin zu Rempler durch einen jungen Mitbürger, war alles dabei 😦

Hinter der Benderstraße wurde der Tag dann aber zum Genuss. Auf der Haardt tauchte ich in den Wald ab. Weg von der Straße cruiste ich entlang der Rennbahnstraße über bekannte Wege meinen ersten Teilziel, Essen Kettwig, entgegen. Ich kam ordentlich voran, ohne zu überpacen und rollte nach 25 Km durch den alten Stadtkern, als ich hinter mir „Hey Andi“ Rufe, einer mir bekannten Stimme vernahm. Cousin Hans Gerd saß mit seinem Trainingspartner Uli im Eiscafe.

Nach einem kurzen Schnack machte wir uns wieder auf den Weg. Die beiden Jungs gen Baldeneysee und ich auf meiner geplanten Tour. Ab jetzt hieß es für mich, dem Edge zu folgen. Die Kettwiger Altstadt verließ ich über die Ruhrstraße, mitten durch den alten Stadtkern. Echt herrlich. Im weiteren Verlauf erreichte ich die Meisenburgstraße, die ich aber kurze Zeit später wieder verließ. Links ab in die Felder. Ins Unbekannte 😉 Ich folgte dem Rombecker Weg bis ins Rohmbachtal, welches ich aber direkt über den Bollenberg wieder verließ. Kurz und knackig wuchtete ich mich den Anstieg hinauf um im weiteren Verlauf am Flüghafen Mülheim vorbei zu radeln. Ein tolles Panorama begleitete mich auf dem Stück.

Nach Querung der Zeppelinstraße rollte ich über Riemelsbeck runter ins Rumbachtal, um auf der Gegenseite den ruppigen Anstieg mit Serpentine unter die Pneus zu nehmen. Bis hier war ich total begeistert und happy über die gewählte Streckenführung. Alles absolutes Neuland. Nach dem auch die Hatzper Straße gekreuzt wurde, näherte ich mich dem RRZ. Die 500 m über die Humboldtstraße verliefen ohne Probleme und schon war der KFZ Spuk wieder vorbei. Über einen kleinen Nebenweg erreichte ich nach knapp 37 Km den Gruga Radweg. Kurze Zeit später wechselte ich auf den RS1 und folgte diesem bis zum Niederfeldsee. Durch den nicht geplanten Stop in Kettwig verzichtete ich auf die EPO Pause in der >Radmosphäre< und fuhr stattdessen weiter.

Den nächsten Abschnitt bis zum Rhein Herne Kanal würde ich als gelungen bezeichnen. Zwar gab es durch drei Baustellen ein paar Abweichungen meiner Route, aber trotz allem schaffte ich es über viele Grünzungen absolut stressfrei bis zum Kanal. So machte das Fahren durch Essen von Süd nach Nord richtig Spaß und wird bestimmt noch mal wiederholt 😉 Am Kanal war die Richtung dann recht einfach. Immer Richtung Oberhausen, immer am Wasser entlang. Neue Mitte, Gasometer, Stadion Niederrhein oder die Alte Schleuse, es gab viel zu sehen auf der Strecke. Ganz zu Schweigen von den diversen Brückenkonstruktionen. Was soll ich schreiben. Es war einfach geil.

In Dümpten verließ ich den Kanal und radelte in Richtung Styrumer Ruhraue. Hier sollte dann meine Wasserfahrt enden und ich rollte über einen ordentlich markierten Radweg ein Stück durch Speldorf. Der KFZ Verkehr hielt sich in Grenzen und ich erreichte schlußendlich den Worringer Reitweg. Hier kannte ich mich wieder aus. Zum Glück. Mittlerweile hatte ich ordentlich Durst und das Verlangen nach einer kalten Cola. Da kam mir das Büdchen in Bissingheim nördlich des Blauen See in den Sinn. Nach 70 Km gab es endlich das Kaltgetränk, zusammen mit Mars und Snickers 😉 Tat das gut.

Nach der Pause machte ich mich auf die letzten knapp 25 Km, nicht ohne einen weiteren baustellenbedingten Umweg. Aber das kannte ich ja bereits aus Essen. Vorbei am Entenfang ging es durch den Grindsmark, Rahmer Benden und den Hinkesforst wieder zurück nach Düsseldorf. Die letzten 10 Km vorbei am Flughafen und dem Rather Dome waren dann nur noch Formsache. Nach 98 Km war die Tour >Rhein Herne Kanal< vorbei und ich um viele neue Wege reicher. Auch wenn die neuen Pfade wirklich klasse waren und ich diese bestimmt noch öfter Aufsuchen werde, das Highlight war das überraschende Treffen mit Hans Gerd in Kettwig. Was ein schöner Zufall und nicht das erste Mal, wie mir später in den Sinn kam. Wir haben uns auch schon mal am Haus Scheppen getroffen. Lang lang ist es her 😉

Da wir ja von EPO und meinem Dopinggeständnis gesprochen haben, hier noch mal der >Link< zum Bericht aus dem Jahr 2013 🙂 By the way, ich plane mal eine schöne gemeinsame Tour mit dir 😉