Ernüchterung

Letzte Woche Sonntag habe ich es nicht mehr ausgehalten und musste vorsichtig aufs Rad. Graveln mit Claudio war angesagt. Flach. Nix wildes. Einfach mal gucken, wie der Körper reagiert. Schließlich war tags drauf der erste Arbeitstag geplant 😉

Die Ausfahrt ging durch die Düsselauen zum Unterbacher See. Dort kreuz und quer durch den Wald. Langsam und piano war der Plan, den ich aber gar nicht gebraucht hätte 😦 Es wäre gar nicht anders möglich gewesen. Kondition weg, Muskeln weg, Gewicht zwar wieder da, aber ihr wisst schon: Fett. Das Hauptproblem ist aber die Luft. Auch wenn es ja klar war, hätte ich diese Auswirkung niemals gedacht. Nach 76 min war ich froh, wieder a la Casa zu sein. Die Minimuskulatur komplett hart. Ich war fix und fertig. Wahnsinn >Covid Totalschaden<

Die Arbeitswoche brachte den nächsten Tiefschlag. Montag begann ich den Tag wirklich fröhlich. Endlich wieder etwas mehr Normalität. Aber bereits mittags merkte ich die einsetztende Müdigkeit und Unkonzentriertheit. Nach der Mittagspause machte ich unverdrossen weiter und bekam Dienstags die Quittung. Nach unruhiger Nacht war morgens schon nix mehr drin. Dennoch begann ich mit meiner Arbeit, auch gegen die Intervention der wenig anwesenden Kollegen. Mittags war dann Schluß. Ich war völlig am Ende, so konnte ich nicht weitermachen. Mittwoch & Donnerstag musste ich pausieren, um wieder zur Ruhe und Kraft zu kommen. Klappte super. Freitag war ich wieder am Start, wenn auch mit gelegentlichen Atempausen. Immer noch besser als nix. Ein kleines positives Signal.

Somit ging es am Samstag auf die nächste Probefahrt. Den Körper langsam wieder aufbauen. Wobei schnell sowieso nicht geht 😉 Die Richtung blieb identisch der Vorwoche. Düsselauen, Unterbacher See, aber mit kleiner Schleife durch den Hassler Forst. Die Reaktionen des Körpers haben sich natürlich nicht geändert, aber für meinen Kopf war die Ausfahrt die reinste Wohltat. Schließlich musste ich mir in den Tagen zuvor eingestehen, dass es in dieser Saison wohl keinerlei Höhepunkte mehr geben wird. Kein Rennrad am Gardasee, kein Event mehr, Gesund werden ist das Motto. Nach 25 Km begann die Muskulatur, bzw. der mickrige Rest, zu verkrampfen. Die Waden wurden hart. Ein klares Signal für mich, den Rückzug anzutreten. Gesagt, getan und somit war nach 80 min Schluß. Ich fühlte mich wie nach LBL oder dem Fleche, nur standen gerade mal 31 Km und 86 Hm auf dem Edge 😦 >Saft, Kraft & Atemlos<

Es liegt also noch ein langer Weg vor mir. Ein Weg der vielen kleinen Schritte. Das habe ich in der letzten Woche gelernt. Zwar fällt mir es noch immer schwer diesen Zustand zu akzeptieren, aber es könnte alles noch viel schlimmer sein. Aber ab sofort ist positiv nichts negatives mehr 😉