Selbstzweifel

Wie bereits in den letzten Tagen, begleiteten mich auch beim heutigen Training meine Selbstzweifel. Und zwar als ständiger Begleiter. Am kommendem Samstag steht der erste 200er des Jahres an und bin bin gefühlt so schlecht vorbereitet wie schon lange nicht mehr. Mein Kopf gaukelt mir die letzten Tagen ständig irgendwelche Dinge vor.

  • Nur 6 Trainingseinheiten im April
  • Keine einzige lange GA Einheit in dieser Saison
  • Keine 150er Runde mit Speed
  • Kein vernünftiges Trainingslager
  • Persönlich gestecktes Km Ziel bis zum Marathon nicht erreicht
  • und und und

Irgendwie wurde ich diese negativen Gedanken, sprich Selbstzweifel in den letzten 18 Tagen einfach nicht los. Häufig passten die Zeitfenster fürs Training nicht. Dazu kommt das Mistwetter. Ich habe bei diesen niedrigen Temperaturen echt keinen Bock mehr. In den Wintermonaten war es okay. Aber wir haben mittlerweile Ende April. Ende April !!!! Mir reicht es wirklich. Das war für meine Motivation echt abträglich 😦 Pit und Bernie schicken mir Bilder von ihrem Malle Training. Die Jungs fahren kurz kurz, ich vierlagig bei einstelligen Temps. Echt ätzend.

Trotzdem schwang ich mich heute auf Fausto. Der alte Kerl hat ja schon einiges mit mir durchgemacht und musste erstmal meine eher miese Laune ertragen. Die Gedanken an Samstag kreisten durch meinen Kopf. Und da waren sie wieder, die Selbstzweifel. Was eine Scheiße……. Ich versuchte mich abzulenken. Unterschiedlichen Speed, unterschiedliche Belastungen, ein wenig mit dem Gelände spielen, auf den Puls achten, die Trittfrequenz variieren. Das waren die Dinge, die urplötzlich die Stimmung in mir kippen ließ. „Du hast doch 30 Jahre Erfahrung“ schoss es mir durch den Kopf. „Schmeiss die einfach in die Waagschale“ waren die nächsten Gedanken. „Wie vor 4 Jahren brauchst du nicht zu heizen“ Es wird eine lange Trainingseinheit, vielleicht auch mit ein paar Intervallen. So der Plan. 7 1/4 Stunden in einer Gruppe versuche ich hinzukriegen. Das bedeutet 1 Stunde länger als 2013. Also Augen auf am Samstag und das richtige Grüppchen erwischen. Plan B ist ansonsten auf die Zähne beissen und den Puls im Auge halten. Aber 200 Km will und werde ich hoffentlich nicht alleine fahren müssen. I hope so 😉

So lief die heutige Runde Alt Düssel & Krakau doch noch recht fluffig von der Hand. Am Ende der 55 Km blinzelte so etwas wie Zuversicht in mir auf. Nicht zuletzt die lockere Art und Weise am Anstieg der Krakau machte mir Mut. Ich wählte sogar extra die steilen Innenwege der Kehren. Und brauchte nicht mal Anschlag, um die 16% zu meistern.

Während ich diese Zeilen schreibe, macht sich immer mehr Zuversicht breit. Manchmal hilft es, sich einfach den Frust von der Seele zu schreiben. Und 27,1 Schnitt bei 497 Hm sind auch nicht so schlecht. Zumal der Puls bei 139 während der 2:01:50 h durchaus im Rahmen ist. Das Beste aber sind meine Beine. Die fühlen sich besser an als erwartet. Drückt mir Samstag einfach die Daumen 🙂