Grenzgänger

Am Dienstag konnte ich meine letzten Überminuten abfeiern und hatte somit auch Zeit endlich mal wieder eine längere Runde zu radeln. Da die letzte Ausfahrt ins Bergische ging, plante ich somit eine lange GA Ausfahrt ins Linksrheinische. Und was lag da nahe, als unserem Nachbarstaat einen kurzen Besuch abzustatten. Eine Runde durchs fast platte Land war schnell zusammen gestellt. Hatte ich in der Vergangenheit diverse Optionen bei Strava gesehen und für mich passend erstellt 😉

Der Edge war zügig betriebsbereit und somit startete ich auf meine 140 Km lange Solofahrt gen Venlo. Die ersten 20 Km kurbelte ich über meinen Standardweg vorbei am Dome in Richtung Rhein. Dabei spürte ich die Windrichtung für die Hinfahrt deutlich von überwiegend vorne. Der Trost war natürlich, das es somit auf dem Rückweg unterstützend von hinten bließ. Um es gleich vorweg zu nehmen, das klappte. Der Wind drehte den Tag über nicht!

Mit Erreichen der Flughafenbrücke wechselte ich auf die andere Rheinseite und startete die Wegeführung auf dem Garmin. Große Teile der Strecke kamen mir bekannt vor, aber die einzelnen Abschnitte in Zusammenhang zu bringen, wäre mir unmöglich gewesen. Aber dafür habe ich ja meinen treuen Begleiter.

Hinter Osterath tauchte ich ab in die Felder. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Strecke so, wie ich es mir immer wünsche. Wirtschaftswege, wenig Verkehr, viel Natur. Fellerhöfe, Hoxhöfe, Votzhöfe und Holterhöfe, hier ist der Name Gesetz 😉 Mit Blick auf die HF kurbelte ich trotz des Windes relativ entspannt gen Anrath und Süchteln. Auf der Weiterfahrt gen Hinsbeck wartete dann die erste Querung der Süchtelner Höhen. Nix wildes, aber bei einer GA Ausfahrt versuchte ich nicht zu viel Druck aufs Pedal zu bringen. Das klappte auf der zweiten Überfahrung dann aber nicht mehr ganz so gut 🙂

In Hinsbeck war ich vom Stadtkern so angetan, dass ich glatt den Abzweig gen Hinsbecker/Glabbacher Bruch verpasste. Der Fauxpass war schnell behoben und ich näherte mich der Grenze, die hier wirklich Grün ist. Im NSG Venloer Heide fand ich zu meiner Freude ein kleines Cafe mit großer Terasse, wo ich meine erste Cola/EPO Pause in dieser Saison einlegen konnte. Herrlich. Neben Fritz Kola und Aprikosenkuchen gab es noch ein Gel zur Stärkung, um 20 min später die Rückfahrt zu starten.

Hinter Leuth erreichte ich zügig den Wittsee und im Anschluß Lobberich. Der Wind stand jetzt günstig und es rollte ordentlich weiter. Eine Mischung aus Straße und Wirtschaftswegen brachte mich an die Niers, der ich kurz folgte, um dann gen Neersen und Schiefbahn abzuzweigen. So langsam konnte ich wieder einordnen wo ich mich befand. Nördlich von Kaarst rollte ich schlußendlich über die Badendonker Straße wieder in Richtung Flughafenbrücke. Die letzten 20 Km ging es dann wie auf dem Hinweg zurück nach Gerresheim. Knapp 5 Stunden Fahrzeit und 141 Km später stand ich wieder vor der Haustür. Ein gelungene Premiere als >Grenzgänger< brachte mir wieder eine schöne Erweiterung meiner Trainingsmöglichkeiten, gerade auch im Hinblick auf den Winter, wo ich bekanntlich flache Strecken bevorzuge.

Das gesamte Training lief so wie es mir erhofft hatte. Ruhiges Grundlagen Training, wobei ich ab und an doch mal etwas mehr Druck aufs Pedal bringen konnte, ohne jedoch die HF zu sehr in die Höhe schnellen zu lassen. So kann es weitergehen 😉