Tramin Tag 2

Der erste echte Radtag fängt mit einem ausgiebigem Frühstück auf der Terrasse an. Dieses Ritual wiederholt sich in den nächsten Tagen, da alle restlos begeistert sind. Nach der Stärkung ist um 9:30 Uhr Abfahrt. Allerdings ist die Fahrt erst nach einer Spielsession mit Neo möglich. Vorher lässt er uns nicht vom Hof 😉

Die Ausführt soll uns durch das wunderschöne Cembratal führen. Alle sind gespannt, was der Tag so mit sich bringt. Zunächst geht es über knapp 30 Km entlang der Etsch über den prima Radweg. Der Bici Treff Faedo wird diesmal ignoriert, nur der lieben Sabine wird gewunken. In Lavis verlassen wir den Radweg, rollen durch den Ort und folgen schließlich der Beschilderung Cembra. Nach 35 Km beginnt die Kraxelei auf 222m Höhe, deren Ende uns bei Km 91 auf dem Passo San Lugano erwartet. Dazwischen geht es überwiegend bergauf mit gelegentlichen Flachpassagen und kurzen Abfahrten.

Die vielen Ausblicke auf die tolle Landschaft zwang uns immer wieder zu Fotostops. Der Blick in die immer tiefer werdende Schlucht, die alten und verschlafenen Ortschaften, es war einfach nur herrlich. Obwohl es Sonntags war hielt sich der Verkehr zu unserer Überraschung in Grenzen. Ein paar Motorrad Gruppen, vereinzelte Kfz und ein paar Radler trübten unsere gute Stimmung nicht. Jeder schraubte sich immer weiter ins Tal und die Hänge hinauf. Bernie hatte dank Unterstützung richtig Spaß und zog immer wieder voran. Die muskelunterstützten Radler hatten es da deutlich schwerer 😉

Nach 45 Km gibt es eine Cola Wasser Pause, da sich die Wärme bei fast allen bemerkbar macht. Mittlerweile befinden wir uns auf knapp 550 m Höhe, heißt also, da fehlen noch etliche Meter. Nach dem Stop kurbeln alle so entspannt wie möglich weiter. Mit jedem gefahrenen Hm wird es für Fitty immer schwerer. Die nicht optimale Vorbereitung spürt er am deutlichsten. Aber wie immer bei ihm, er kämpft. Belohnt wird er hinter Caprianna mit einer längeren Flachpassage und Abfahrt, wo ich ihn in den Windschatten nehme. Als Duo rauschen wir am Lago di Stramentizzo entlang, an dessem Ende Pit und Bernie auf uns warten. Bernies Akku braucht Saft, der Rest hat Durst 😉 Nach einem kurzen Verfahrer zu Beginn des Fleimstal gilt es jetzt die letzten Höhenmeter zur Passhöhe zu erklimmen. Zunächst von Molina hinauf nach Kastell di Fiemme, wo der erhoffte Radweg schnell gefunden wurde. Dieser stellte unser aber trotz wunderbarer Landschaft und tollem Asphalt mit seiner harten Topographie noch mal auf die Probe. Gerade der letzte Teil mit mindestens 9 % Steigung setzte uns ordentlich zu. Doch schlussendlich rollten wir alle über die Passhöhe, wo der Kfz Verkehr fast unerträglich war. So schlimm hatte ich es nicht erwartet und so wurde die lange Abfahrt runter ins Etschtal eher ein Geduldsspiel. Autos überholen war unmöglich. Alle überstanden die Abfahrt unbeschadet und so rollten wir nach 112 Km mit 1240 Hm glücklich und zufrieden mit unendlich vielen Eindrücken zurück nach Tramin. Als Fazit bleibt nur festzuhalten, die Runde>Cembratal< war spitze, aber die geplanten Touren über den San Lugano verloren ihren Reiz.