Nach Frühling kommt Winter

Nach der >Herner Frühlingsfahrt< versprach das Wetter endlich steigende Temperaturen bei abnehmendem Wind. Genau das was ein Radsportler nach der langen Winterperiode braucht. Die Beine wurden vom Beinkleid befreit und endlich kam nach vielen vielen Monaten auch mal wieder Sonne an die weißen Stelzen 😉

Mit Gino ging es auf kurzweilige und abwechslungreiche Ausfahrten. Den Anfang machte der >Hahnenfurth Kreisel< über 53 Km und 500 Hm. Hier genoss ich zunächst das Surren von Ginos Laufrädern, bevor es dann an kurze Intervalle ging, umetwas ander Spritzigkeit zu feilen. Die ist in den Corona Zeiten völlig abhanden gekommen, wie ich es schon bei den RTF´s festgestellt hatte. So fuhr ich den Anstieg zur Waldkampfbahn in Vohwinkel an diesem Tag gleich zweimal. Einmal zügig, einmal etwas mehr auf Kraft. Jedenfalls machte es trotz der ein oder anderen Qual richtig Spaß mal wieder etwas zügiger durch die Gegend zu fahren.

Zwei Tage später waren ruhige Höhenmeter das Ziel. Auch wenn der Namensgeber der Tour eher ein zäher Geselle ist. Der Stumpsberg hat es echt in sich 😉

Stumpsberg

Trotzdem schaffte ich die über 1000 Hm auf der Runde >Stumpsberg< weitestgehend den Vorgaben entsprechend locker hinauf zu kurbeln. Das Wetter tat natürlich alles, um den Genussfaktor zu erhöhen. Dazu gehört dann natürlich auch am Haus Scheppen endlich die erste EPO Pause der Saison abzuhalten. Was habe ich das vermisst. Einfach mal nen Päuschen machen und sich mit Obstkuchen belohnen. Schließlich ist das ja der wahre Grund, warum ich überhaupt Radsport betreibe.

Wieder zwei Tage später blieb mir Job bedingt nur ein kleines Zeitfenster. Also noch mal Gino gesattelt und schnelle 43 Km >Kurz durch die Felder< geradelt. Hier baute ich wieder ein paar kurze Intervalle ein, um den Körper weiter in die richtige Richtung zu entwickeln. Klappte alles in allem ordentlich, schön gespickt mit 540 Hm 🙂 Frei nach Roberto Blanco: „Ein bißchen Qual muss sein“

Was dann folgte war der absolute Schlag ins Gesicht. Der Besuch des Kleiderschrankes war Pflicht. Denn:

Wintertraining

war plötzlich wieder angesagt 😦 Bei durchschnittlich 2,5 Grad radelte ich Samstag bei Schneefall, Regen und viel Wind durch den Hinkesforst bis zur 6 Seenplatte und über den Krummenweg wieder nach Hause. Der Spaßfaktor der letzten Tage war weg. Null, Nada, Nix. Und auch die Prognosen für die nächsten Tage machten die Tour >Perfektes Wintertraining< nicht wirklich besser. Es fühlte sich eher nach „Pflichterfüllung“ an. Aber auch das gehört manchmal zum Sportlerleben dazu und gibt einem im Anschluß ein gutes Gefühl, doch etwas gemacht zu haben.

Für Montag traf das Feeling auch ganz genau zu. Früh um 9 Uhr sass ich bereits wieder auf Claudio, um vor den angekündtigen Sturmböen und Regen wieder zu Hause zu sein. Beim Wind hat es nicht ganz geklappt, aber nass geworden bin ich zum Glück nicht 😉 >Nochmals Wintertraining<

Heute wollte ich unbedingt noch ein paar Km nachlegen, bevor es morgen am 56ten auf jeden Fall einen Ruhetag geben wird. So rollte ich um kurz nach 10 Uhr auf nassen Straßen in Richtung Rhein. Der Wetterradar versprach eine Regenpause, die ich nutzen wollte. In Volmerswerth kam ich bereits in den ersten Genuss ein kurzen Schauer, der meiner Stimmung auf der Tour >Nasser Rhein< allerdings keinen Abbruch tat. Der Vorteil des bescheidenen Wetters lag auf der Hand. Es war überall leer und bedeutete keinen Stress mit irgendwelchen Mitmenschen. In Kaiserswerth öffneten sich kurz nochmal die Schleusen, aber mehr als einen leichten Niesel brachten sie nichtzustande. Aber ich hatte mich zu früh gefreut 😦 Knapp 3 Km vor A La Casa wurde ich letztlich doch noch richtig nass. Aber dessen Risiko war ich mir bewusst, so dass ich mich eher über die 53 Km entlang des Rheins freute. Alles andere ist waschbar. So kam es, dass ich auch nach dieser Tour wieder dieses Feeling verspüre, froh zu sein ein paar Km unterwegs gewesen zu sein.