Nievenheimer RTF

Nach >LBL< vor 14 Tagen hatte mir der Job nicht wirklich viel Spielraum für´s Training gelassen. Unter der Woche ging nix, am letzten Wochenende blieb mir am Samstag ein 2 Stunden Zeitfenster, während ich am Sonntag ein paar Höhenmeter abspulte, um den >Fleche Wallone< am 28. Mai nicht aus den Augen zu verlieren. >Knappes Zeitfenster< >Kurze Höhenmeter Runde<

Umso mehr freute ich mich auf die RTF in Nievenheim, wo bekanntlich schöne Strecken ausgekundet werden. Doch als ich am Samstag morgen aufwachte, wurde ich von ordentlichem Durchfall heimgesucht. Als Pit kurz darauf mitteilte, das er es nicht zum verabredeten Termin am Start schaffen würde, war die Moral total im Keller 😦 Ich schaffte es jedoch mich aufzuraffen, um zumindest den Versuch gestartet zu haben. Da spielte mir auch die Variabilität der Strecken ein wenig in die Karten. Die 126 Km Runde wurde direkt verworfen und die 114 Km als Ziel gesetzt. Hier gab es die Möglichkeit nach 88 Km auszusteigen, da man ein erstes Mal an Start und Ziel vorbei kam.

Die Anreise verlief problemlos, ebenso wie die Anmeldung. Kurz vor halb zehn rollte ich los. Mein Plan war zunächst locker loszukurbeln, um mich von einem Grüppchen, welches ich am Start gesehen hatte, einholen zu lassen 😉 So fuhr ich fröhlich strampelnd, in den Körper hinein hörend, mit um die 30 Km/h los. Es war zu dieser Tageszeit auf den Straßen noch recht wenig Verkehr, so das ich es richtig genoss.

Irgendwann müssen sie ja mal kommen

dachte ich mir nach knapp 20 gefahrenen Km. Aber bis auf einen CCD Düsseldorf Fahrer, der an mir vorbeirauschte, tat sich nix. So erreichte ich das erste Mal die Kontrolle in Frimmersdorf. Auch hier war die Zahl der Fahrer eher bescheiden. Nach einem schönen Plausch mit den Damen vom RSC Nievenheim über die Erlebnisse mit Hunden & Katzen verabschiedete ich mich gestärkt bis zum zweiten Treffen und rollte wieder los. Da keine passende Gruppe in Sicht war und mein Plan somit scheitern sollte, änderte ich meine Vorgehensweise und beschloß, ein wenig das Tempo zu forcieren und auf die Körpersignale zu hören. Mein geschwächter Body sollte also bestimmen, wie weit es an diesem Tag gehen würde. Riskieren wollte ich nix, zumal noch ein paar schöne Tage und Touren vor der Brust liegen.

Diesen Plan setzte ich um, ohne allerdings komplett ans Limit zu gehen. Das Risiko wollte ich bewusst nicht eingehen. Wer weiss denn schon , wie ein geschwächter Körper reagiert. Trotzdem pendelte sich das Tempo häufiger bei 32 bis 35 Km/h ein 😉 Das war echt herrlich. Zwischenzeitlich überholte ich mal einen Einzelfahrer, wie auch kleine Grüppchen. Nur mit dem Unterschied, das ich nun der zu schnelle Radler war. Den Puls im Blick, die Ohren im Körper, rollte ich über den >Terra Nova Speedway< Es lief noch immer recht ordentlich, auch wenn sich ab und zu der Magen Darm Trakt meldete.

Nur nicht sch……en müssen

war zu diesem Zeitpunkt mein Credo 😉 Musste ich Gott sei Dank auch nicht. So erreichte ich die Kontrolle in Frimmersdorf ein zweites Mal. Thema mit den Damen war dieses Mal: „Wühlmäuse im Garten“ und wie man sie vertreiben kann 🙂 Als ich mich umdrehte, stand plötzlich Fritz vor mir. Mit ihm hatten Fitty, Jasmin und ich uns 2013 in den Dolomiten getroffen. Dort drehten wir gemeinsam eine Runde über Fallzarego & Valparola und trafen uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotel seines Sohnes in Vigo di Fassa. Tolle Erinnerungen 🙂

Im Anschluß machte ich mich auf den nächsten Abschnitt in Richtung Ziel. Vorher ging es aber noch über die Vollrather Höhe. Hier versuchte ich als alter Ullrich & Indurain Fahrstil Typ, mal den Armstrong & Froome Style. Ich kurbelte mit 80 Umdrehungen den Anstieg hinauf, stellte aber fest, dass ich nicht wirklich damit klar komme. Oder mir fällt die Umstellung nach über 30 Jahren einfach nur schwer 😉 Trotzdem kam eine ordentliche Zeit für mich dabei heraus und nach der Abfahrt hieß es für den restlichen Verlauf: Kopf runter 🙂 Zu diesem Zeitpunkt fiel auch die Vernunfts Entscheidung, nach 88 Km vom Rad zu steigen, um den Körper nicht noch mehr zu stressen. Die letzten Km waren wie die gesamte Tour eine schöne Mischung aus Straßen mit wenig Verkehr und tollen Wirtschaftswegen.

Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt an den Start zu gehen, denn so war ich zumindest ein paar Km unterwegs. Auch wenn die Streckenführung im Vergleich zu >2017< etwas verändert wurde, war ich wieder begeistert von der Veranstaltung und hoffe im nächsten Jahr hier wieder gesund am Start stehen zu können. Über die Themen für die Kontrolle in Frimmesdorf werde ich mir dann auch im Vorfeld ein paar Gedanken machen 😉 >RTF Nievenheim<