41. Haarstrang Rundfahrt

Gestern ging es solo zur RTF nach Dortmund. Ich hatte richtig Lust, zumal ich in all den Jahren noch nicht so oft dort gefahren war. Beim Durchblick meines Archivs stellte ich sogar fest, daß ich beim Sturm Hombruch noch nie am Start gewesen bin. Wahnsinn 😦

Umso schöner war es gestern. Teile des Haarstrangs konnte ich bereits in den 90er Jahren bei anderen Veranstaltungen fahren, aber das war alles schon ein paar Jahre her. Die Anmeldung war schnell vollzogen und um 8:00 Uhr machte ich mich auf den Weg. Über Straßen, die an belgische Verhältnisse erinnerten, war das Stadtgebiet schnell verlassen und nach knapp 7 Km tauchte ich ab in die Natur. Verschlafene Dörfer, wenig befahrene Sträßchen und tolle Wirtschaftswege bei ständigen Auf und Ab sorgten für reichlich Abwechslung.

Hier haben auch flache Straßen 2 Prozent

kam es mir zwischendurch immer wieder in den Sinn. Mehr als einmal. Trotz der tollen Aussichten, links in die Soester Börde und rechts ins Sauerland, schaffte ich es nicht, mal ein Foto zu schießen. Ergo gibt es von der schönen Strecke nichst zu sehen. Nach 23 Km war K1 in Vollemberg erreicht, wo ich kurz ne Banane, einen Riegel und einen Keks verdrückte und mich sofort auf die Weiterfahrt begab. Im Stadtwald Werl gab es wie am letzten Wochenende wieder das zur Zeit typische Bild für Deutschland: gerodete, vertrocknete Fichtenwälder. Auch heuer gab es reichlich von diesen traurigen Anblicken.

Ich war im Flow und teilte mir die Wellen gut ein. Mal mit großem, mal mit kleinem Blatt spulte ich die Km als Solist ab. Kurz hinter Ruhne fehlte ein Pfeil und prompt folgte ich dem falschen Weg. Ein Mitstreiter war sich sicher, lag aber falsch. 2 Km mehr auf dem Tacho und es sollten nicht die letzten sein 😉 In Deiringsen änderte sich nach 45 Km die Fahrtrichtung. Statt gen Osten ging es jetzt gen Süden und nach weiteren 6 Km war der Möhnesee erreicht. Um diese Uhrzeit war hier noch nichts los. Es war noch zu früh für die ganzen Touris 😉 Nach knapp 65 Km war K2 an einer Tanke in Bruchhausen erreicht. Das Prozedere war ähnlich wie bei K1, nur die Portionen etwas größer. Die Pulle war wieder befüllt und weiter ging es, nun gen Westen und somit zurück nach Dortmund. Leider sorgte ein etwas versteckter Pfeil für 5 zusätzliche Km. An einer großen Abbiegespur, zwei rechts, eine Geradeaus, war vor dem versteckten Abbiegepfeil noch ein Pfeil geradeaus aufgehangen. Diesen hatten ich gesehen und mich sofort auf den Verkehr zum Einfädeln auf die linke und somit Geradeausspur konzentriert. Somit den 30 m später aufgehängten Pfeil übersehen und ein paar Km zusätzlich abgespult. Passiert halt 😦

Zurück auf der Strecke war der Frust schnell verraucht und Hüsten noch schneller wieder verlassen. Die nächsten Km verliefen über die Biberstraße entlang des gleichnamigen Baches. Ein wirklich schöner Abschnitt. Nach knapp 95 Km war auch die Ruhr nicht mehr weit weg. Auf dem nächsten Abschnitt folgten wir diversen Wirtschaftswegen, die mittlerweile auch von vielen anderen Radlern genutzt wurden. Mit der entsprechenden Aufmerksamkeit konnte ich trotzdem den leichten Rückenwind ganz gut nutzen. Nach über 100 Km erreichte ich K3 in Bösperde. Kurz Verpflegung und weiter ging es auf den letzten Abschnitt. Hier konnte ich ein wenig Windschatten bei RSF Bochum nutzen, aber auch selber für Tempo sorgen. Allerdings verlor ich die Kollegen auf den letzten Kuppen zurück nach Aplerbeck, wo ich nach 122 Km wieder auf den Schulhof rollte. Glücklich und zufrieden. Die >Haarstrang Rundfahrt< werde ich mir mit Sicherheit nochmals unter die Pneus nehmen. Sie hat mir wirklich Spaß bereitet.

Nun gilt mein Augenmerk dem Fleche Wallone am Samstag in Spa 🙂 Ich freue mich wie Bolle auf die Tour. Die Strecken haben sich im Vergleich zu >2013< deutlich verändert, so dass auch wieder neue Abschnitte für mich dabei sein werden. 134 Km mit 2500 Hm werden genau wie LBL recht fordernd sein.

Den Rosier werde ich erstmalig auch von Spa aus fahren. Den L`Ancienne Barriere zur Hälfte über eine andere Zufahrt und den Stockeu über das Merckx Denkmal hinaus. Der Wanneranval und der Thier de Coo sind aber auch nicht zu verachten. Die drei Brocken folgen zwischen Km 86 und 102 direkt hinter einander. Der Rest ist von LBL bekannt: der Haute Levee und Rosier mit 10 Km Abfahrt zum Abschluß 🙂

Die Wetterprognosen mit Trockenheit und Temperaturen um 11 bis 14 Grad passen stand Heute auch. So hoffe ich auf ein weiteres Highlight in dieser Saison.