Müde mit Mounti
Nach drei Tagen im Niederbergischen auf Gino zog ich mir Freitag morgen eine MTB Runde auf den Edge. Erstellt irgendwann im Herbst letzten Jahres, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde. Einzig die Distanz von knapp 70 Km und der Titel „Neviges“ zeigten mir die Länge und Richtung an. Mehr wusste ich nicht mehr. Was vielleicht auch besser war 😉
Kurz nach halb zehn saß ich auf dem Rad und folgte der Route. Nach knapp 8 Km erreichte ich das Schwarzbachtal und die Richtungsangabe sorgte vorab schon für Schmerzen in den Beinen. Links ab, den Trampelpfad hinauf zum Ratinger Golfclub. Steil, schmal, ruppig mit über 15% Steigung waren ein schönes Warmup für den Rest des Tages. Nur wusste ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Entlang des Homberger Baches erreichte ich das Angertal, welches ich unter der A3 bei 20% Steigung kurzzeitig verließ, um es 2 Km später wieder zu erreichen. Es war wirklich herrlich dort unten. Natur pur.
2,5 Km später verließ ich das Tal wieder. Ab hier auf absolutem Neuland, auch wenn sich die Szenerie wiederholte. Schmal, steil, ruppig und für mich teilweise nicht fahrbar. Überhaupt sollte sich dieses Szenario an diesem Tag noch mehrfach wiederholen. Trotzdem war es eine tolle Tour. Viele der folgenden Pfade, Wirtschafts und Wanderwege waren mir gänzlich unbekannt und brachten mir immer wieder neue Aus oder Einblicke in die Region. Phasenweise sah ich km lang keine Menschenseele. Genauso wie ich Mtb fahren mag. Rinderbach, Abtsküche, Flandersbach kannte ich aus diesen Perpektiven auch noch nicht und urplötzlich lag auch Velbert hinter mir. Es folgte eine schöne Abfahrt zum Froschbach, nur um diesen auf der gegenüber liegenden Seite wieder zu verlassen. Ganz dem Motto des Tages entsprechend. Die HM summierten sich immer weiter, während die Müdigkeit der Beine stetig zunahm.
Nach 40 Km kam Schloß Hardenberg in Neviges und somit der Namensgeber der Tour in den Blick. Jetzt war mir klar, ab sofort geht es zurück gen Heimat. Begrüßt wurde der Rückweg mit einer schönen 15% Steigung, aber auf fahrbarem Untergrund. Und auf den nächsten 10 Km änderte sich der abwechselnde Verlauf des steten Auf und Ab noch immer nicht. Hin und wieder schiebend und schnaubend ging es auf tollen Pfaden durch die herrliche Landschaft. Am Schlupkothen kannte ich mich wieder aus. Ich wusste, dass jetzt das Schlimmste an Steigungen überstanden war und ich den Rest nun auch noch fahrend würde alsolvieren können. Hinter Düssel ging es noch einmal über einen schönen Wiesenpfad bis zur Kölnischen Straße, ab da war mir Rest bekannt. Die Abfahrt ins Neandertal erforderte noch mal meine ganze Aufmerksamkeit, der Rest gen Gerresheim galt dann bereits der Erholung.
Die gewählte Tour Neviges forderte mich in vielen Bereichen, nicht nur körperlich. Ich musste zum wiederholten Male feststellen, dass ich fürs richtige Mountainbiken nicht geschaffen bin, Da habe ich einfach zuviel Respekt, wenn es mal technisch wird. Aber als Ausgleich zum Rennradeln, über für mich fahrbare Wege, macht es doch immer wieder Spaß. Die etwas über 70 Km hatten 1350 Hm und der schnitt von 16,5 Km/h spricht für die Schwierigkeiten, die ich auf der Strecke hatte. Aber nochmal fahren würde ich sie trotzdem 😉