Memories #3
Aller Anfang ist schwer
Wie kam ich eigentlich zum Radsport? Die Frage hat sich sicherlich der ein oder andere von euch schon mal gestellt. Bei mir war es ganz einfach. Spaß bereitet hat mir das Radfahren schon als Kind. Und während meiner Zeit als Basketballer mit bis zu 6 Tagen Hallensport pro Woche, war es dann irgendwann der ideale Ausgleich. Zwar war es mir seitens des BB Trainers anfänglich untersagt, während der Saison zu radeln, aber irgendwann musste Trainer Uli einsehen, das es für mich einfach notwendig war, auch mal an der frischen Luft zu sein.
So began ich 1988 mit dem Rennradeln und ein wenig RTF Luft zu schnuppern. Zeitgleich wurde auch alles von mir in Excel dokumentiert. Mache ich übrigens heute noch 😉 So nahm der Radsport seinen Anfang. Immerhin an 17 RTF Veranstaltungen nahm ich zwischen März und Juli teil, dann hatte mich der Basketball wieder für sich alleine. Im Jahr 1989 wiederholte sich das Spiel. 16 RTF´s und mehrere 100er Runden brachten mir stolze 3560 Km. Was aber noch wichtiger war, ich setzte mir für 1990 erstmals ein Ziel. Ich wollte meinen ersten Radmarathon fahren. Und da es sowieso alles Neuland war, sollten auch 3000 Hm enthalten sein. Und relativ früh im Jahr. Ihr wisst schon, ab Sommer war wieder BBall 🙂
So wurde 1990 das richtungsweisende Jahr. Am 02.06. wollte ich mit 3000 Trainingskilometern am Start des Nordpfalz Radmarathon´s in Rockenhausen stehen. Satte 238 Km und 3180 Hm versprach der Veranstalter. Mitten in der BBall Saison fing ich parallel mit dem Radtraining an. Von Dezember bis März war es die reinste Qual. Ich knappste mir soviel Zeit wie möglich ab, um auch ein paar Radkilometern zu sammeln. Über meine Kondition brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, die war zu dieser Zeit Top. Ab März ging es dann auch auf die neu strukturierten RTF´s. Gab es bisher nur 50, 100 oder 150 Km, galten ab dieser Saison 40, 70, 110 und 150 Km als Richtwerte. So sammelte ich fleißig RTF Kilometer und stand Anfang Juni total nervös mit knapp über 3000 Km in Rockenhausen am Start. Der Wettergott meinte es gut mit uns. Temperaturen jenseits der 30 Grad und Sonne satt.
Der Tag wurde zur absoluten Qual. Woran ich mich noch erinnern kann ist, das ich nach Überquerung des Ellerspring auf dem Teilstück zum Forsthaus Thiergarten (km 110-170) extrem gelitten habe. Es war heiß und irgendwann schmeckten auch die Getränke nicht mehr. Alles klebte im Mund und ich war echt kaputt. Wie ich die letzten 40 Km über Dörrmoschel noch geschafft habe, weiss ich nicht mehr. Vielleicht lag es auch an der einsetzenden Bewölkung. Jedenfalls rollte ich total erschöpft und unendlich stolz nach 9:15 h Fahrzeit ins Ziel (siehe Foto oben). Doch bereits am Abend war die Qual vergessen und wurde in Motivation umgemünzt.
Die Liebe zum Radsport wurde um die Erfahrung des Radmarathon fahren erweitert und im Jahr 1991 mit drei Verantaltungen fortgeführt. Erstmals stand ich in Bimbach am Start. Beim 2. Rhön Super Cup spulte ich 210 km mit knapp 3300 Hm in 8:10 h ab. Es folgte im Juli die Schwäbische Alb Rundfahrt des RSV Ebersbach. 245 knüppelharte Km und 3600 Hm brachten mich nach 9:27 h ins Ziel. Da der Radsport gegenüber dem Basketball immer mehr an Bedeutung gewann, konnte ich auch Anfang August noch den Südpfalz Radmarathon in Hochstadt über 235 Km unter die Räder nehmen. Hier gelang mir tatsächlich bei einer Fahrzeit von 7:44 h ein Schnitt über 30 km/h. Jetzt war ich vollends im Rausch der Marathon Fahrerei mit seiner zu dieser Zeit großartigen Gemeinschaft.
Im Jahr 1992 sollte eine weitere Leidenschaft dazu stossen. Frühjahrs Training auf Mallorca. Eberhard Messling von Diana Radsport Reisen hatte mich mit einem tollen Angebot überzeugt, es mal zu versuchen. Er war sich sicher, dass ich Wiederholungstäter werden würde 😉 Wie recht er behalten sollte.
So startete Ende März 1992 der erste von vielen, vielen Mallorca Trips. Bereits nach der ersten Ausfahrt war es um mich geschehen. Die Insel war so ganz anders als ich erwartet hatte. Im Inselinneren blühte der Klatschmohn, alles war grün und es war herrlich warm. Dazu der wenige Verkehr auf den herrlich leeren Straßen. Kein Vergleich mehr zu der heutigen Massenabfertigung.
In den folgenden Jahren löste ich teilweise bis zu 3 mal im Jahr bei Eberhard mein Versprechen ein, immer bei ihm zu buchen. So wurde ich im Oktober 99 bei meiner 10ten Buchung als ein etwas jüngeres Mitglied in die Riege der VIP Kunden aufgenommen 😉
Auf Mallorca entwickelte ich auch erstmals den Spaß an der Organisation eigener Reisen. Aber das ist ein anderes Kapitel aus meinem Radsportleben 🙂
Joo…das sind nostalgische Erinnerungen, die bleiben für immer👌. Und Sa Calobra wirst Du heute nicht mehr so leer antreffen im Frühjahr🤣😂.
Stimmt. Deshalb fällt es mir auch schwer, nochmals im Frühjahr nach Malle zu fliegen.
…Auch hier…sehr geil… alles nachvollziehbar…für mich war es zum ersten Mal im Frühjahr 2013 schon sehr viel voller und die Unfallanzahl war auch schon entsprechend…weiß nicht ob Eberhard noch lebt aber war echt Klasse und natürlich auch mit Marlies, Wolfgang und Jörn Motes glaub ich wars…
Tolle Erinnerungen 😎 Eberhard lebt noch……
Allerdings gibt es seine Sportreisen nicht mehr